James Morrison – Undiscovered

Die Legende will, dass James Morrison im Vorfeld der Produktion für sein Debütalbum eine hochkarätige Rolle in einer Hollywoodproduktion abgelehnt hat, um sich auf seine Musik zu konzentrieren. So selbstsicher ist der 19-Jährige mit seinen Liedern und der potenziellen Karriere, so erfüllt von der eigenen Passion, dass nichts im Wege stehen darf, auch nicht Hollywood.

Ob die Geschichte stimmt und ob Morrison wirklich eine ganz schwere Kindheit mit allem klassischen Zubehör hatte, spielt keine Rolle. Klar werden soll: Dieser junge Engländer macht Musik, um zu überleben und einigermaßen beisammen zu bleiben, und glaubt fest daran, dass es jetzt losgeht. Sing oder stirb!

Bingo – genau so klingt die Platte. „I’m not lost: not lost, just

undiscovered‘, singt Morrison im Titellied „Undiscovered“, „You think that I want to run and hide / That I keep It all locked up inside but I just want you to find me“. Tun wir ihm den Gefallen!

James Morrison hat für seine erste Platte 13 beachtliche Soul-Folk-Pop-Lieder aufgenommen. Vieles hier ist klassisch und soll die Klangästhetik von Motown, 60s-Soul und Van Morrison reanimieren-die Streicher, die Bläsersätze, die euphorisch himmelstürmende Inbrunst des Sängers, all das ist schön mit anzuhören, weil es nicht leer und bedeutungslos bleibt, sondern um seelenhaften Ausdruck ringt und oft eben solchen hinbekommt.

Weil James Morrison nun aber kein Interpret fremder Kompositionen ist, sind die Arrangements eher die eines Songwriters, der seine recht dingfest spielende Band um sich und seine Gitarre herum gruppiert, wie beim jauchzenden Opener „Under The Influence“ oder dem – zumindest im UK – bestimmt bald bekannten „You Give Me Something“. Man kann sich leicht vorstellen, dass die Plattenfirma den jungen Burschen als Soul-Version von James Blunt platzieren möchte, und das träfe sich doch gut für Morrison. Entdeckt!

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