Der ewige Gärtner – Fernando Meirelles

Bei „City Of God“ staunte man über die faszinierenden visuellen Einfälle und fiebrigen Montagen des Brasilianers Meirelles. Sein erster internationaler Kinofilm, eine Adaption des gleichnamigen Romanes von John le Carre, ist nicht ganz so spielerisch. Dennoch beeindrucken, ja bewegen die Bilder mit einer Kraft, Leidenschaft und Schönheit, die schale Sentimentalität und jedes abgeschmackte Afrika-Motiv vermeiden. Meirelles hat einen Thriller inszeniert, der zugleich seinen Sog aus der Melodramatik und einer unverstellten Nächstenliebe bezieht. Der britische, ehrgeiziose Diplomat Quayle (Ralph Fiennes) lebt mit seiner jungen, temperamentvollen Frau Tessa (Rachel Weisz) in Nairobi. Während er in der Botschaft seine Pflanzen pflegt, kümmert sie sich um das Elend der Bevölkerung – bis sie ermordet wird. Die Trauer weckt ihn aus der Lethargie und er deckt eine zynische Verschwörung seiner Regierung mit einem Pharmakonzern auf. Die beseelte Emotionalität und hohe Moral unterstreicht Meirelles mit furios experimentieller Optik. Extras: Making-of, entfallene Szenen, Interviews.

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