„Ne Nonne kauft ’ner Nutte ’nen Duden“
untermauert auf zwei CDs Max Goldts Status als großer, ganz großer Beobachter ziemlich kleiner Unwichtigkeiten, die er dann messerscharf seziert und filetiert, bis er den immer kleineren Aspekten immer irrsinnigere Schoten entlockt. Ganz groß, ohne Frage. Unter den deutschsprachigen Gegenwartsautoren einer der einflussreichsten, der Goldtrausch unter Kolumnisten (inzwischen zu 99% Glossisten) ein Thema für sich. Auch zu seinen Lesungen gehen die Leute in Massen, Menschen mit und ohne Manieren, und diese Doppel-CD ist eine Art Greatest Hits der Jahre 1991-2005. Hits mit Witz, tolles Geschenk, aber… Aber der Lesegenuss von nur einem seiner Bücher hat in meinen Augen und Ohren doch mehr Reiz: mehr Worte, mehr Vielfalt, mehr Selbstbestimmung beim Tempo. Denn einige Stellen umkringelt man ja gern mit einem Stift, oder man macht Eselsohren in besonders denkwürdige Seiten… Und so eine CD ist dagegen eben eins dieser Dinge, wie sie auch auf Hutablagen in der Sonne liegen können, also eins dieser Dinge mit Wegwerfflair, wie Goldt irgendwann irgendwo schrieb (wo nur, wo ist nur das Eselsohr?).