Dear Wendy – Thomas Vinterberg
Vinterbergs Debüt „Das Fest“, gerade auch neu auf DVD erschienen, begründete mit seinem Kumpel Lars von Trier das dänische Dogma-95-Manifest. Dieser hat mit „Dear Wendy“ nun ein Skript verfilmt, in dem von Trier die Faszination für Waffen behandelt, der Film jedoch sieht aus wie ein hart erkämpftes Unentschieden als Antwort auf den „Dogville“-Stil. Von Triers tyrannische Theaterhaftigkeit merkt man noch an den spartanischen Kulissen, die ein amerikanisches Bergarbeiterkaff darstellen sollen, aber Vinterberg verschafft sich Raum, indem er häufig die Umgebung wechselt. Der junge Einzelgänger Dick (Jamie Bell) entdeckt, dass ihm ein kleiner alter Revolver ungeahntes Selbstvertrauen einflößt. Mit vier anderen Außenseitern gründet er anschließend den Club der „Dandies“. Sie hegen hingebungsvoll ihre Waffen, geben ihnen sogar Namen, machen Schießübungen, wollen als Pazifisten aber niemals auf einen Menschen feuern. Dann aber kommt der Ernstfall. Der raffinierten Parabel hätte besonders im Schluss-Szenario ein Schuss Realismus gut getan, so wirkt die Ironie unfreiwillig lächerlich. Extras: Audiokommentar.