Alice Cooper

Natürlich schockt einen in diesen Zeiten ein Alice-Cooper-Konzert nicht mehr. Das Einzige, was hier wirklich erschreckend ist, ist Coopers Gesicht, und das nicht wegen des Grusel-Make-up. Die harten Jahre haben Spuren hinterlassen, aber körperlich ist der Mann außerordentlich fit, seine Stimme tadellos. Er weiß freilich auch, wie er sogar ein eher Hardrock-fernes Publikum – Alice beim Jazzfestival, das ist schon ein guter Witz – begeistern kann. So, wie er das seit Jahrzehnten macht: Er fährt alle Gimmicks auf, Krücken, Schwerter, Zwangsjacken. Guillotine, seine Tochter Calico tanzt in knappen Kleidchen um ihn herum und ist stets bereit für einen wilden Kampf mit Papa. Selbst diese abwechslungsreiche, plakative, immer noch lustige Show würde wohl irgendwann langweilig werden, hätte Alice dazu nicht all diese wahnsinnigen Songs von „No More Mr. Nice Guy“ über „Eighteen“ bis „Under My Wheels“. Er croont „Only Women Bleed“, er spuckt „Welcome To My Nightmare“, er donnert „School’s Out“, dass es eine Freude ist. That’s entertainment. Mit Bonus-CD, die allerdings nicht alle Stücke des eineinhalbstündigen Konzerts enthält.