Coachella

Das Vorbild ist ganz klar „Woodstock“, aber die ewig gleichen Zuschauerbefragungen bei Festivals mag man im Jahr 2006 nicht mehr sehen, auch wenn zu den begeisterten Fans des „Coachella Valley Music & Arts Festival“ Leute wie Perry Farrell, Flea oder Beck gehören. Auch Performance-Künstler, Ausdruckstänzer und enervierende Illuminationen werden gewürdigt. Aber entscheidend ist doch die Musik: Seit sechs Jahren treffen sich in der kalifornischen Wüste praktisch alle Bands, die im Alternative-Rock-Bereich eine Rolle spielen. Doch sie kommen in dieser zweistündigen Dokumentation erwartungsgemäß zu kurz. Oasis haben sich gerade warmgespielt, da wird schon zu Björk übergeblendet. Auch hätte man gern mehr von Morrissey gesehen, der sein Shirt auszieht und von Fans angesprungen wird. Und von Conor Oberst, der bei Sonnenuntergang „Lua“ singt. Sie alle fühlen sich sichtlich wohl, die Bonus-lnterview-DVD betont das „Gemeinschaftserlebnis“. Hätte man das Gewäsch weggelassen, wäre vielleicht Platz für The Cure, Nine Inch Nails oder all die große Bands gewesen, die nicht auftauchen, obwohl doch fröhlich aus allen Festivals zusammengeschnitten wurde – ohne Hinweise darauf, welches Jahr gerade gezeigt wird. Ein Ratespaß.

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