Willy DeVille – Live In the Lowlands
Im Amsterdamer Paradiso, wo De-Ville sich offenkundig wohl fühlt, wurde dieses Konzert 2005 aufgenommen. Zwar bildet „Crow Jane Alley“ den Mittelpunkt des Programms, doch Willy lässt auch den alten Zauber von „Cadillac Walk“, „Demasiado Corazon“ und „Spanish Stroll“ von der Leine. Die vorzügliche Band beherrscht sowohl die schwere Blues-Gangart als auch die New-Orleans-Bordell-Dramen und die Straßengangster-Erzählungen von New York. Willys Vortrag von „Let It Be Me“ am Schluss ist nicht weniger als magisch. Die Interviews mit den Musikern, manche seit 1979 mit ihm auf Reisen, enthüllen ungewöhnlich viel von der Wertschätzung für den Künstler, aber auch von dem Bedauern angesichts der dümpelnden Karriere. Besonders Kenny Margolis, der ihn als Meister des Drogen-Songs feiert, kennt DeVille genau. Damals im CBGB! Und ja, er hätte ein Großer werden müssen. Der Gelobte, dem von seiner Frau die langen Haare gekämmt werden, zählt noch einmal die Plattenfirmen der Schande auf. Er gibt störrisch den Künstler – aber er ist halt auch einer.