Keine Lieder über Liebe
Schöner Filmtitel. Und schön bittere, verräterische, illusionslose Sätze dann im Film über die Liebe beziehungsweise deren Unmöglichkeit. Seit Tobias (Florian Lukas) mit Freundin Ellen (Heike Makatsch) ein Wochenende bei seinem älteren Bruder Markus (Jürgen Vogel) verbracht hat, zerquält ihn der Gedanke, die beiden könnten eine Affäre gehabt haben. Er hat nur eine konfuse Ahnung, atmosphärische Anhaltspunkte, wie das halt so ist bei Eifersucht und der Angst, seine große Liebe verlieren zu können. Um Gewißheit endlich zu erhalten, gibt Tobias vor, Markus als Sänger mit dessen Hansen Band bei einer Tournee für eine Dokumentation filmen zu wollen. Ellen kommt auch mit. Und so sucht er vor laufender Kamera mit erst allgemeinen Fragen, dann direkten Sticheleien die Konfrontation. Mit teilweise improvisierten Dialogen und grobkörnigen Bildern erzeugt Kraume eine spürbare, fast authentische Anspannung. Die drei winden, belauern, verteidigen und streiten sich schmerzlich in einer grandios gestammelten Rederei, die melancholisch von den Konzertszenen kontrastiert wird. Extras: Audiokommentar, Interviews, entfallene Szenen.