Eels
Live At Town Hall
(Universal) New York im Sommer 2005, Mark Everett und sein Streichquartett in der Town Hall, einer altehrwürdigen Konzertstätte, offenkundig nicht bis zum letzten Platz auf dem Rang gefüllt. Das Konzert selbst: im Dämmerlicht. Fokus auf Everett. der verschiedene Tasten- und Saiteninstrumente bedient. Im Hintergrund die Streicherinnen und zwei Tausendsassas, die auf skurrilen Instrumenten spielen. Dazwischen berückende Schwarzweißaufnahmen von New York, wie wir sie von Woody Allens „Manhattan“ kennen, Impressionen aus der Garderobe, aus dem Tour-Bus. Everett im Bistro. Der rüde Umschnitt ist der einzige Mangel von Niels Alperts Film, denn die Dramaturgie des Auftritts wird damit gestört. 28 Songs werden aufgeboten, am Ende kommt das Ensemble in Pyjamas zurück, eine Cover-Version muß aus rechtlichen Gründen stumm bleiben, dafür redet Mark Everett. Das halbe Gesicht ist vom Bart verdeckt, wie bei einem jungen Sigmund Freud, auf die Bühne schlendert er majestätisch mit einem Spazierstock, und am Schluß zündet er sich eine Zigarre an. Den Kauz lernen wir auch hier nicht kennen, aber wahrscheinlich ist er ganz in die wunderbare Eels-Kammermusik eingegangen.