Der Tiger und der Schnee :: Start 30. 3.

Tragikomik hat bei Benigni eine ganz eigene Bedeutung. Er mischt leise Zwischentöne in seine überdrehte Fröhlichkeit, indem er wie in „Das Leben ist schön“ die Katastrophen der Weltgeschichte mit den Debakeln des Alltags verbindet. Dabei mutet er in seinem hektischen Humor schon wie eine Nervensäge an, was auch die Schriftstellerin Vittoria (Nicoletta Braschi) empfindet, die er hier als Literaturdozent Attilio vergöttert. Als die Angebetete für eine Biographie über den Dichter Fuad (Jean Reno) nach Bagdad reist, wird sie bei einem Bombenanschlag schwer verletzt. Mit dem Mut der Verzweiflung schmuggelt Attilio sich als Rot-Kreuz-Helfer in den Irak. Wie ein heiliger Irrer stolpert er durch Minenfelder, beschwatzt mit seinem skurrilen Charme grimmige US-Soldaten an Straßensperren ebenso wie militante Iraker. Es gibt Nonsens und Slapstick wie der Ritt auf einem Kamel durch die Wüste, aber meistens herrscht poetisches Chaos. In einer absurden Welt überlebt nur, wer an die Liebe glaubt.

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