Neko Case
Fox Confessor Brings The Floor
Zu wenig Geheimnisvolles, aber gutes Handwerk - und viele Gäste
Die Künstlerin selber sagt: Country. Also wollen wir nicht widersprechen und mit Wortungetümen daherkommen, die das „Country“ unnötig spezifizieren und in obskure Subgenres auffächern. „Fox Confessor Brings Tlie Flood“ klingt ohnehin wieder ein wenig klassischer als das surreale Großwerk „Blactyisted“, wo man sich fühlte wie in einem Western von John Ford, zu dem David Lynch das Drehbuch schrieb.
Im ersten Song, „Margaret vs. Pauline“, geht Neko Case so liebevoll und poetisch mit ihren Figuren um, daß man sie regelrecht vor sich sieht: „Ancient strings set feet alight to speed to her such mild grace/ No monument of tacky gold/ They smoothed her hair with cinnamon waves/ And they placed an ingot in her breasts to burn cool and collected/ Fate holds her firm in its cradle and rolls her for a tender/ Pause to savor/ Everythings so easy for Pauline…“
Die auch mit den New Pornographers aktive Songschreiberin konnte sich anscheinend vor männlichen Begleitern wieder nicht retten: Howie Gelb (Giant Sand), Joey Bums und John Convertino von Calexico und The Band-Recke Garth Hudson sind nur die prominentesten unter den vielen Musikern.
Leider gibt es kaum Lieder, die in der Melodieführung herausragen oder die Grenzen des Americana-Genres überschreiten, wie es etwa bei Wilco der Fall ist. Auch das Irritierende und Geheimnisvolle von „Bkcl^listed“ fehlt. Handwerklich ist das alles selbstverständlich auf einem nach wie vor hohen Niveau, und die Stimme von Neko Case ist immer noch einen hingebungsvollen Seufzer wert. Neueinsteigern ist dieses Album allerdings nicht so sehr zu empfehlen wie die beiden letzten Werke.(anti)