Das wandelnde Schloß
So sehr auch die computeranimierten Pionierwerke von Pixar und Dreamworks erstaunen, einen letzten Magier des traditionellen Zeichentrick gibt es noch. Nachdem Miyazaki, die 64jährige Legende des japanischen Animefilms, mit seinen letzten Projekten („Prinzessin Mononoke“, „Chihiros Reise ins Zauberland“) auch im Westen wahrgenommen wurde, hat er nun die heimische Fabelwelt verlassen und einen Roman der Britin Diana Wynne Jones verfilmt. Der phantastische Stil, die wundersame Melodramatik und die stets erlösende humanistische Sicht indes ist geblieben. „Das wandelnde Schloß“ ist ein hochaufgetürmtes, pfeifendes und dampfendes Architekturvehikel, das sich mechanisch auf Stahlbeinen fortbewegt. Es ist die Zuflucht des schönen, juvenilen Zauberers Hauro, in den sich die junge Hutmacherin Sophie verliebt. Deshalb verwandelt eine eifersüchtige Hexe sie in eine Greisin. Sophie geht als Haushälterin zu Hauro und entdeckt, daß auch auf ihm ein dunkler Fluch lastet. Trotzt märchenhafter Liebe zeigen gewaltige Bilder metaphorisch die Apokalypse der Weltkriege, Mut zur Verantwortung und Vergebung. Leider ohne Extras.