Doug Hinman :: The Kinks: All Day And All Of The Night
„The Kinks – All Day And All Of The Night“ von Doug Hinman holt für die Kinks nach, was es längst für die Beach Boys, Beatles und Stones gibt: ein chronologisches Karriere-Kompendium.
Sämtliche Aktivitäten der Band von 1961 (Präliminarien) bis 1996 (Abgesang) werden kolportiert, von Konzerten samt Setlist über Aufnahme-Sessions und Plattenveröffentlichungen bis zu Broadcasts in Funk und Fernsehen, weltweit. Eine Art Band-Tagebuch, das sich meistens im Faktischen erschöpft und daher sicher nicht als Biographie-Ersatz taugt, doch fordert Hinmans Faktenhuberei auch etliches zutage, das zum Verständnis Band-interner Querelen und des brüderlichen Dauerzwists zwischen Ray und Dave Davies beiträgt. Schön auch die Vermarktungsversuche einer Band, deren Ehrgeiz groß war, die aber immer wieder an ihren Egos scheiterte. Als im September 1969 die Promo-Pläne für die LP „Arthur“ geschmiedet wurden, legte Ray sein Veto dagegen ein, in der Presse Gerüchte über Marijuana-Besitz und Steuerflucht zu streuen „in a desperate attempt to give the band anti-establishment and Underground credibility“. Beides hätten die Kinks nur zu gern gehabt, aber so ein Image der Verruchtheit und Dekadenz wollte verdient sein und dazu fehlten dieser Band, zum Bedauern der Marketing-Abteilung, alle Voraussetzungen. Großformatiger Band, leider mit dürftiger Bebilderung. Für Fans dennoch unverzichtbar. (25 Euro)