Öffne meine Augen :: Start 4. 8.

Es beginnt wie ein Krimi: Pilar (Laia Marull) packt hastig einige Sachen zusammen, weckt ihren kleinen Sohn Juan (Nicolas Fernändez Luna) und stürzt aus der Wohnung. Erst in der Bahn bemerkt die junge Frau, daß sie noch ihre Pantoffeln trägt. „Öffne meine Augen“ ist ein zermürbendes Ehedrama, aus dem Pilar vor ihrem gewalttätigen Mann Antonio (Luis Tosar) auszubrechen versucht und beider Blicke die Atmosphäre bestimmen. Ihrer ist leer, erschöpft und voller Zweifel, seiner von Ingrimm, Unverständnis und tiefem Mißtrauen gezeichnet. Er vermutet einen Lover hinter ihrer Flucht, und sein Betteln ihr gegenüber schlägt abrupt in Jähzorn um, wenn sie mit der Rückkehr zögert. Pilars Schwester wiederum drängt schnellstens zur Scheidung. Antonio geht schließlich zur Therapie, und so sarkastisch die Äußerungen der schlagenden Gatten („Man schuftet nur für seine Frau und abends verweigert sie sich“) auch klingen mögen – die Ohnmacht dahinter vermittelt die Regisseurin Bollain mit eindringlicher Konsequenz. Sieben Goyas erhielt ihr Film, stach sogar Pedro Almodovars „Schlechte Erziehung“ aus. Er hat ja auch genug gewonnen.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates