Sons And Daughters – The Repulsion
Schon die sieben Songs des Mini-Albums „Love The Cup“ von Sons And Daughters vor gut einem Jahr deuteten an, daß mit Franz Ferdinand noch nicht der letzte Drops gelutscht war. Folkpunk mit Pop-Appeal, den man von dunklen Gemütern wie Sängerin Adele Bethel und Schlagzeuger David Gow, die immerhin schon des öfteren mit Arab Strap tourten, so nicht erwartet hätte. „Johnny Cash“ hieß einer der Songs des Quintetts aus Glasgow, und genau zwischen diesen Polen – dem todessehnsüchtigen Boom-Chicka-Boom aus Tennessee und dem New Wave der frühen 80er aus ihrer schottischen Heimat – bewegen sich auch die zehn Songs auf „The Repulsion Box“. Die erste Single „Dance Me In“ produzierte dann auch der nach seiner Hirnblutung hoffentlich bald wieder genesene Großmeister Edwyn Collins. Victor von Vugt, unter anderem Produzent einiger Nick-Cave-Alben und somit Spezialist für morbide Anklänge, kümmerte sich um die anderen düsteren Geschichten zwischen Mord und Totschlag, auch wenn die hier keineswegs unheilvoll klingen, sondern rauh, frisch, mitreißend – mit Blondie-Pop, Gun Club-Fiebrigkeit, Detroit Cobras-Verruchtheit, Violent Femmes-Dynamik, Franz Ferdinand-Cleverness – und schottischem Akzent.