Morrissey

Who Put The „M“ In Manchester?

Universal

Es ist eine Hommage auch an die Heimatstadt. Liebevoll betrachtet die Kamera zu Beginn die Menschen und Stätten von Manchester, den Zusammenprall von altem England und moderner Industrie, der ja auch den Hintergrund für Morrisseys Texte bildet. Dann sehen wir den Einlaß in die „Evening News Arena“ und hören einen Fan aus San Diego schwärmen. Es ist der 22. Mai 2004 – an seinem Geburtstag kehrt der verfemte Dichter heim.

Auf der Bühne blinkt die aufdringliche Leuchtreklame MORRISSEY, und der Meister schwankt zwischen gönnerhaftem Gehabe, Spott und wahrer Rührung. Vierschrötig, wie stets in zu engem Jackett und ebensolchem Hemd, macht er nicht viel Brimborium um die Songs von „You Are The Ouarry“. Es gibt auch „The Headmaster Ritual“, später „A Rush And A Push“ und als letzte Zugabe „There Is A Light That Never Goes Out“: „And when a double decker-bus crashes into us/ To die by your side/ Is such a heavenly way to die.“ Plötzlich ist alles wieder da, nur der schmale Mann an der Gitarre fehlt. Immer mal wieder springt ein Beseelter über die Absperrung und wird vor der Bühne eingefangen, erhascht aber eben noch Morrisseys Hand. Zwischendurch wird ein Geburtstagsgesang angestimmt, der Gefeierte freut sich darüber, nun 29 Jahre alt zu sein, und wundert sich wie jedermann darüber, daß all die Jahre vergangen sind. Die Musiker verlassen am Ende —- Morrissey ist bereits verschwunden – einzeln die Bühne, bis auch der Keyboarder gegangen ist. Licht an, „My Way“ aus dem Off, wir sehen den Kehraus, hören den Lobpreis der Fans, dann noch einmal Ansichten von der Stadt: Strangeways, Trafford. Und schließlich verfärbte Super-8-Aufnahmen vom Salford Lads Club, dem magischsten aller Morrissey-Orte. Bei den fünf Songs vom späteren Move-Festival beherrscht das Publikum schon die neuen Texte, und „Everyday Is Like Sunday“ und „There Is A Light“ werden wie Gebete tausendfach mitgesungen. Die triumphalste Heimkehr nach Britannien seit Richard Löwenherz.