Jimmy Chamberlin Complex – Life Beqins Again

Der Schwan musste einige Federn lassen, und auch die Zeit bei den Smashing Pumpkins hat Jimmy Chamberlin nicht gerade unbeschadet überstanden. Und so betont der Schlagzeuger, dass der Titel seiner Solo-LP, „Life Begins Again“, durchaus ernst zu nehmen sei. Die Umsetzung des musikalischen Ichs. Endlich! Das Ausleben aller Visionen. Wurde ja auch Zeit Und hätte natürlich interessant sein können. Alleine: Das ist es nicht Chamberlin mag sich nicht entscheiden, was er denn nun eigentlich will. Und so gibt es nicht sehr ausgefeilten Jazz, gedämpften, absolut ungefährlichen Rock und, nun ja, auch etwas Pop. Wir bemängeln das überlange Gegniedel, die vielen ermüdenden Improvisationen. Die Session-Musik, das „befreite“ Aufspielen fernab jeglichen Verkaufdrucks. Das Fehlen von Melodien. Die Existenz des furchtbar misslungenen Stücks „Love Is Real“. Nur für einen kurzen Moment kommt die alte Magie wieder, wenn ausgerechnet Billy Corgan den Gesang im sanften „Lokicat“ übernimmt. Doch auch hier bleibt die Atmosphäre steril, und es hilft nur wenig, dass neben Corgan auch Rob Dickinson, Billy Mohler und Bill Medley bei den Vocals aushelfen. Insgesamt also ein unausgegorener Schnellschuss, der trotz der ehrenwerten Vorbilder – von Duke Ellington, Steely Dan, Jimi Hendrix bis hin zu Led Zeppelin wird alles beerbt – hoffentlich nicht schon alles ist was Chamberlins neues Leben für ihn bereithält. Selbst das rührend gemeinte „Lullabye To Children“ erreicht einen nicht mehr. Der Schlaf setzt schon lange zuvor ein.

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