The Sadies – Favourite Colours
Wenn sich eine Band darauf versteht, für stilistisch so disparate Acts wie Andre Williams, Neko Case oder Jon Langford den jeweils adäquaten akustischen Teppich auszurollen, müssen ihre eigenen Platten wohl eklektizistische Züge tragen. „Favourite Colours“, die bereits fünfte LP der kanadischen Combo um das Brüderpaar Travis und Dallas Good, macht da keine Ausnahme. Country-Twang, Surf-Sounds, Byrds-Hommagen, Cowboy-Psychedelia und Bluegrass-Anleihen werden nicht bemüht, sondern mit einer vielf ingrigen, lustvollen Selbstverständlichkeit verschmolzen, meist zu kurzen, in sich stimmigen Instrumentals mit: augenzwinkernden Titeln (die einleitende Ode an Clarence White heißt „Northumberland West“)- Erklärlich, dass die Sadies als vielbeschäftigte Backing Band vor eigenen Lead-Vocals zurückscheuen und auf „Why Would Anybody Live Here?“ mit Robyn Hitchcock sogar einen Gastvokalisten ans Mikro stellen, verständlich indes nicht. Denn auch die Gesangseinlagen der Gebrüder Good können sich hören lassen und ergänzen das farbige Klangbild aus feinem Picking und spacigem Reverb um ein paar lakonische Schattierungen.