Luna – Rendezvous

Luna sind durch und durch eine New Yorker Angelegenheit: Seit nun schon 14 Jahren erscheinen hier alle zwei Jahre Alben, die fast immer in den Tonstudios der Stadt mit Musikern der Stadt produziert werden und stets deutlich auf ihren Entstehungsort verweisen. Die Liste der Gäste und Kollaborateure liest sich entsprechend: Televisions Tom Verlaine, Velvet Undergrounds Sterling Morrison, Tony Visconti, diverse Mitglieder von Mercury Rev alles Bürger der Stadt, die hier im Lauf der Jahre geholfen haben.

Auch musikalisch ist das mal als Trio, mal als Quartett auftretende Ensemble um Gründer Dean Wareham dem Klang des Big Apple eng verbunden, verweist gern auf Lou Reed und generell jenen unprätentiösen Minimalismus, den man gemeinhin als New Yorker Musik erkennt. Man hört das schon beim ersten Lied, „Malibu Love Nest“, das mit einer monoton gezupften Basslinie, Sprechgesang und spartanischem Arrangement die entsprechenden Stilmerkmale bedient.

Hat man nun in der Vergangenheit öfter mal ein neues Album von Luna deren bestes genannt und irgendeine Weiterentwicklung gelobt, zelebriert „Rendezvous“ den gepflegten Stillstand. Der leise Ton, die warme Atmosphäre und das gemütliche Gniedeln zeigen eine Band, die für den Moment gern bleibt, wo sie ist, anstatt nun um jeden Preis die Herausforderung zu suchen. Und tatsächlich waren die Aufnahmen im Kirchenstudio von Bryce Goggin (Ramones, Pavement) wohl ein schönes Rendezvous: Im Gegensatz zu sonst spielten Luna ihre Songs zusammen in einem Raum, nicht nacheinander in den Soundkabinen. Songs wie das von einer schön zirpenden Gitarre getragenen „Cindy Tastes Of Barbecue“ und das ganz träumerische „The Owl And The Pussycat“ leben von diesem dynamischen Miteinander, das „Rendezvous“ eine ganz warmherzige, organische Atmosphäre verleiht. Auch bemerkenswert: „Speedbums“, ein Strokes-Standard, den Luna als Easy Listening spielen. Kleiner Scherz unter New Yorkern.

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