Sons And Daughters – Love The Cup
In diesem Monat steht diese Rubrik unter dem Motto „blöde Bandnamen“. Sons And Daughters zum Beispiel. Was soll das? Und von wem eigentlich? Nach dem ersten Hören würde ich sagen: von Lou Reed und PJ Harvey. Dunkler New-York-New-Wave-Folk-Rock – allerdings aus Glasgow. Schlagzeuger David Gow and Sängerin Adele Bethel spielten schon häufiger mit unseren Lieblingstourettisten Arab Strap und sind Teil von The Zephyrs, Sänger Scott Paterson machte mal als March Of Dimes eine EP, und Bassist Ailidh Lennon könnte ja zumindest dem Namen nach Sohn einer Berühmtheit sein. „Love The Cup“ ist nur ein Minialbum – sieben Songs, dafür alle gut. Etwa der stoische Beginn „Fight“, der wirklich klingt, als hätten Tante Polly und Onkel Lou eine gute Zeit. „Start To End“ tönt wie die Strokes – gespielt auf einer Mandoline, gesungen von Chan Marshalls. Ein Song heißt „Johnny Cash“ und hat auch genügend country darkness, mit etwas Fantasie gar den Boom-Chicka-Boom-Beat, um das zu rechtfertigen. Immerhin inspirierte dieses Stück Greil Marcus jüngst wieder zu assoziativen Höhenflügen. Am Ende das beste Stück: „Awkward Duet“, mehr als nur eine Verneigung vor Bill Callahan, hört sich fast an wie geklaut. Aber wen stört’s, solange es so gut klingt wie hier. Und überhaupt: Your sons and daughters are beyond you’re command.