The Good Life – Album Of The Year

„Leaving Omaha“ hieß ein Song auf der feinen letzten The Good Life-EP „Lovers Need Lawyers“. Alles aus und vorbei mit der Neohippie-Musikkommune in Nebraska? Conor Oberst ist jedenfalls nach New York gezogen. Hängt jetzt mit den Strokes, den Yeah Yeah Yeahs und den beiden wunderlichen Jungen Adam Green und Ben Kweller rum, und Tim Kasher hat sich auf besagter EP vom The Cure beeinflussten Synthie-Indie-Rock der ersten The Good Life-Alben verabschiedet. Logisch. The Cure gibt’s ja auch wieder immer noch. „Lovers Need Lawyers“ klang teilweise mehr nach Kashers anderer, emocoriger Band Cursive. Vieles auf „Album Of The Kear“ ist mit seinem reduzierten, manchmal aufbrausenden Folk dagegen näher an Bright Eyes als alles, was Kasher bisher gemacht hat. Er hat natürlich nicht das gleiche lyrische Ungestüm, schreibt songorientierter – lakonischer, ein bisschen wie Mark Eitzel. Auch ähnlich kopfhängerisch, denn „Album Of The Year“ ist ein Album über Trennungen, Verlassen und Verlassenwerden ein Fotoalbum mit Eindrücken eines bewegten Jahres. Der schönste Song, das tieftraurige „You’re Not You“, ist Kashers Version von „Caroline No“ – auch wenn der Chor eher nach „Knocking On Heavens Door“ klingt. Bei all der Schwermut dieses Albums gibt die Musik doch Hoffnung, denn gerade weil The Good Life sich von vielem getrennt haben, was sie bisher ausmachte, ist „Album Of The Year“ so grandios geworden.

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