The Five Obstructions :: Start: 8. 7.

Er will alles und alle zerstören, brechen. Das Kino, die Regeln, Schauspieler. Von Trier ist ein Arschloch. Und dass dieses Wart angemessen ist, er es sogar selber zugibt, kann man irritiert wie fasziniert in dieser einzigartigen Dokumentation verfolgen, die auch ein Experiment ist. Er hat den Filmemacher und Autor Jörgen Leth dazu gebracht, dass er seinen Kurzfilm „Der perfekte Mensch“ von 1967 fünf weitere Male dreht Und jedesmal gibt Trier die Bedingungen vor, Einschränkungen, Hindernisse, Fallen. So muss Jörgen Leth etwa mit zwölf Einstellungen pro Bild auskommen, eine Szene in einem Slum von Bombay wiederholen, womit von Trier den sonst eher kontrollierten Leth emotional zu überforden versucht, oder einen Zeichentrickfilm daraus machen, gerade weil beide dieses Genre hassen. Von Trier bedauert, diese „Perle zerstören“ zu müssen, aber er genießt es auch. Er kritisiert, schwärmt, spricht Strafen aus und redet dabei vor allem von sich selbst Selbstgefällig, charismatisch, intellektuell, witzig, redegewandt und sadistisch präsentiert er sich. Er nennt Leth ein Vorbild, dessen Film er zwanzig Mal gesehen haben will. Nun ist er am Vatermord gescheitert – Leths Interpretationen der Vorgaben sind brillant.

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