Die Spielwütigen :: Start: 3. 6.
Anfangs erscheinen sie wie verbohrte Streber, die sich in ihren hochfliegenden Träumen selbst überschätzen. Karina, Constanze, Stephanie und Prodromos bewerben sich für die Ernst-Busch-Schauspielschule in Berlin. Als Künstler sehen sie sich. Theater oder Kino wollen sie später machen. Fernsehen und Serien verachten sie, und über den Unterschied zu ihren Ambitionen wird schon mal heftig mit den Eltern gestritten, die den Berufswunsch ihrer Kinder ohnehin skeptisch betrachten. Prodromos spielt für die Aufnahmeprüfung eine Szene aus seinem Lieblingsfilm „Taxi Driver“. Ob er Talent hat, vermag man als Zuschauer da noch nicht zu beurteilen. Im Laufe von Veiels Langzeitdokumentation, für die er vier Schauspielschüler zehn Jahre lang gefilmt und interviewt hat, entwickelt er sich jedoch beängstigend zu einer Art Travis Bickle, der starrsinnig mit der Kritik der Lehrer hadert, sich verweigert und verfolgt fühlt und schließlich in New York bei einer Casting-Agentur vorstellig wird.
Veiel („Black Box BRD“) zeigt faszinierend die Veränderungen und Kompromisse, Leidenschaft und Enttäuschungen des Quartetts. Alle schaffen den Abschluß, auch Stephanie, obwohl sie einen Sprachfehler hat. Ihre liebenswerte, mit Hartnäckigkeit gepaarte Unbekümmertheit sorgt hier für die berührendsten und ungewollt komischsten Momente.