In America von Jim Sheridan :: (Start 11.12.)
Die alltäglichen Wunder der Familie beschwört Sheridan in seinem biographisch angehauchten Drama, und fast möchte man daran glauben. Das Ehepaar Sarah (Samatha Morton) und Johnny (Paddy Considine) zieht Anfang der Achtziger mit ihren Töchtern Ariel und Christy (Emma und Sarah Bolger) von Irland nach New York. Kurz vorher war ihr Sohn gestorben, nun erhoffen sie sich mit Abstand einen Neuanfang. Doch Sarah bedrücken weiterhin Schuldgefühle, und Johnny findet als Schauspieler kein Engagement. Sheridan folgt dem Leben im ärmlichen Milieu, der Bitterkeit und Last, den plötzlichen Freuden, Gemeinsamkeiten und Kleinigkeiten des Glücks mit der Handkamera. Dennoch gelingt es ihm immer wieder, mit tragikomischer Warmherzigkeit dem Realismus märchenhaft Züge zu geben, etwa die zaghafte Freundschaft der Mädchen zum anfangs unheimlichen, mürrischen Nachbarn Mateo (Djimon Hounsou). Wahrhaftig verkörpern die Darsteller einen schmerzlichen Optimismus, der die Familie stets berührend zusammenhält.