Gefühle, die man sieht… Rodrigo García :: DVD von Oliver Hüttmann
Formal und atmosphärisch hat der Sohn des Nobelpreisträgers Gabriel García Marquez sein Regiedebüt an Robert Altmans „Short Cuts“ orientiert. Auch hier geht es um Einsamkeit, die er allerdings am Beispiel alitäglicher Frauenporträts in Los Angeles schildert. Dr. Keener (Glenn Close) pflegt in ihrem luxuriösen Haus ihre senile Mutter und wartet nervös auf den Rückrufeines Kollegen, in den sie verliebt ist. Von Christine (Calista Flockhart), die mit ihrer todkranken Freundin zusammen lebt, lässt sie sich Tarotkarten legen. Rebecca (Holly Hunter) leitet eine Bank und gibt sich , selbstbewußt, bis sie nach einer Abtreibung bei Dr. Keener auf der Straße umkippt. Die Polizistin Amy (Kathy Brenneman) kümmert sich um ihre erblindete Schwester (Cameron Diaz), die bei einem Rendezvous versetzt wird. Und die Kinderbuchautorin Rose (Kathy Baker) entwickelt erotische Phantasien über ihren zwergwüchsigen Nachbarn. Wie Garcia die Episoden verknüpft und trotz der Trostlosigkeit unsentimentale Hoffnung stiftet, ist einfach ergreifend.