Electric Six
Fire
Beggars
Die Detroiter laden zum Luftgitarrenspiel: The rebirth of uncool
Muss man laut hören, das, und dabei heftig den Kopf schütteln. Vielleicht sollte man sich überhaupt die Haare wieder lang wachsen lassen. Kann nicht schaden, wenn man neben dem King der Dorfdisse lässig den Tanzboden entern will. Hach, schön: The rebirth of uncool. Und scheiß drauf. Paaarrty.
Was jetzt nicht heißen soll, dass die Detroitrocker Electric Six nicht ihre Gespenster in der Garderobe hängen hätten. Was macht eigentlich Roky Erickson in seiner ewigen Night of die vampire? Auch auf „Fire“ wimmelt es von Dämonen, es setzt Elektroschocks, und in die tanzende Menge würden sie am liebsten gleich the big one werfen: „Nuclear war on the dancefloor.“ Dazu singt Dick Valentine wie ein angestochener Captain Beefheart und gibt geifernd einen der Gibbs (Gott hab‘ sie alle selig), während man sich die finstere Kapelle in seinem Rücken wie Roxy Music als ausgebufft stumpfe Metal-Band vorstellen darf.
Statt des blöden kleinräumigen Spiels der Distinktionsgewinne gleich die Dampframme. War da gerade ein Augenzwinkern? Nein, nein, mein Freund! Muss nur der Rauch der Nebelmaschine in die Augen geraten sein. Doch Schluss jetzt mit dem Geschwätz. Der King der Dorfdisse wartet schon, zum Showdown. Ignition. „Fire“. Das ist ganz Whiskey-Cola. Die besten Luftgitarrenlicks. Das ist der große Spaß.