The New Pornographers – Electric Version :: Alternativen von Maik Brüggemeyer
Haben wir alles? Sonnenschirm, Badehose, Handtuch, Sonnencreme, Yo La Tengo-Beachball, CD-Player, irgendwas von H. C. Artmann, Kühltasche… halt! „Electric Version“ von den New Pornographers muss auch noch mit. Passend zum Sommerbeginn hat die Indie-All-Star-Band aus Vancouver nämlich den sonnendurchfluteten Nachfolger ihres ebenfalls ganz fabelhaften Debüts „Mass Romantic“ fertig. Da soll Destroyer Dan Bejar dabei sein? Na ja, er ist nur noch ein „secret member“. „Electric Version „hat jede Menge süffigen Power-Pop mit Schmackes, schwindlig machenden Gesangsharmonien von Neko Case und Carl Newman und viele Gitarren. Die New Pornographers scheinen einen Mordsspaß daran zu haben, einem alle dreieinhalb Minuten mit einem neuen Ohrwurm zu verfolgen. Allein das unfassbare „The Laws Have Changed“ ist mehr Beach Boys, als Mike Love es ohne Brian Wilson jemals sein kann. Die frühen B 52’s, die Wondermints, die dB’s schwirren einem ein ums andere Mal durch den Kopf. Atemholen ist da kaum möglich. Das ist zugleich auch das Problem von „Electric Version“, über die volle Distanz von 13 Songs sind so viel Power und so viel Pop in der dunklen Kemenate nur schwer auszuhalten. Das Album schreit quasi nach Urlaub. Doch vergessen Sie Hawaii, fahren Sie nach Kanada. (Matador)