Paul Dimmer Band – Im kleinen Kreis :: Alternativen von Maik Brüggemeyer
Das Licht gedimmt, im kleinen Kreis der Musik von Christoph Wegner, Jens Zulaut und Patrick Reuter, kurz: der Paul Dimmer Band, gelauscht und verzückt gewesen. Der fiktive Paul Dimmer könnte ein Bruder von Sven Regeners alter ego in Element Of Crimes „über Nacht“ sein, oder vom Protagonisten in Finks „Vielleicht“ oder „Feeling Relatively Good“ von den Tindersticks. „Kein allzu guter Tag“ ist der grandiose Titel des schönsten Songs: „Alles, was man denkt/ Ist irgendwie zuviel, sagt mir mein Gefühl/ Es sollten eigentlich/ Die Straßen leerer, die Leute leiser sein.“ „Im kleinen Kreis“, das sind zehn wunderliche Lektionen in Lethargie und Lakonie. Die Kunst liegt in der Beschränkung, der Einfachheit. Neben den oben genannten, fallen einem noch Bands wie Missouri oder Lambchop, manchmal gar Radiohead (inklusive Schnöseligkeit) ein. Nur selten wird das Tempo angezogen, doch wenn, dann im richtigen Moment. Nachdem das Phlegma in „So wie ich“ zur Pose wird, gibt’s in „Wie früher“ eine Bratzgitarre. Nicht ganz so schön wie auf dem ersten Tindersticks-Album, aber Ex-Nationalgalerie-Sänger Niels Frevert lenkt das Album mit einem Gastauftritt im fabelhaften „Jeder Versuch“ wieder in die richtige Richtung. „Denn du wirst verstehen/ Und du willst verstehen.“ Dieses Album versteht jeder, der ein Herz hat. (Tapete/indigo)