The Donnas – Spend The Night :: Atlantic
Parties und Probleme: Handbanger- RiH-Rock wie aus der Highschool Alle sind in Echtzeit dabei, wenn die Donnas groß werden. Vor fünf Jahren waren sie die „American Teenage Rock’n’Roll Machine“, zu ihrer letzten Platte „The Donnas Turn 21“ wurden sie simultan volljährig, und kurz nach dem Dreiundzwanzigsten kommt „Spend The Night“, das erste Album für die Firma Warner, wie das Auto zum bestandenen Führerschein.
Man erkennt das nur an den Albumtiteln und den Bandfotos mit den immer besseren Frisuren. Detailisten merken an, dass die vier jungen Frauen auf jeder Platte besser spielen, aber im Endeffekt sagt die frühe Selbstbezichtigung der Band als rock’n’roll machine alles: Mit 18 haben sie die angeworfen, und weil sie noch immer läuft und keine Betriebspause oder Kurskorrektur nötig gemacht hat, spielen die Donnas den Headbanger-Riff-Rock (Ramones, Kiss, natürlich Runaways) heute exakt so infantil wie als High-Schülerinnen. Ohne die Kuhglocke geht Schlagzeugerin Donna C. nicht auf die Bühne.
So ist „Spend The Night“ eine Party-Platte im doppelten Sinn, weil fast alle Songtexte von Parties handeln, auf denen Platten wie „Spend The Night“ laufen. Typische Schwierigkeiten auf Parties: Das Mädchen ist betrunken und will deshalb mit einem Typen ins Bett, der auch will, aber es geht nicht schnell genug. In einem ähnlichen Szenario will der Typ eben nicht. Wieder ein anderer trinkt das ganze Bier allein aus – sogar darüber gibt es extra ein Lied (JPass It Around“). Im seit Jahren gleichen, engen Themenkreis spielen die Donnas akribisch jede Stellung durch, und trotz der good time music sind es immer Problem-Songs.
Frauenpolitik ist das nicht, weil sich die Hörer natürlich genau solche unersättlichen Miststücke wünschen. Wenn die Donnas etwas auszeichnet, dann ist es ihr Humor. Ich empfehle „Dirty Denim“ mit der Wehklage über eine eklige Hose, die distanzierter (und somit erwachsener) kaum sein könnte.