Linkin Park – Meteora :: WEA
Linkin Park sind genial. Das hört man nicht gern, ich weiß. Sie verkaufen Zillionen von Alben und werden von Rotznasen in kurzen Hosen angehimmelt. Dir Debüt „Hybrid Theory“ war kalkuliert und perfekt, es war eiskalt. Man muss nur in die Gesichter von „Sänger“ Chester Bennington und DJ Mike Shinoda schauen: Die wissen, was sie tun. Da gibt es keine unüberlegte Sekunde, keine unbedachten Ausbrüche. Die scheinbar unzügelbare Aggressivität, die unbändigen Gefühle spielen sie nur vor. „Meteora“ ist so präzise, dass man es bewundern muss. Die vollkommene Kundenfreundlichkeit: Linkin Park geben ihren Fans genau das, was sie wollen. In 36 Minuten.
Bei „Somewhere I Belong“ haben sie angeblich 40 verschiedene Ideen für den Chorus durchgearbeitet, und am Ende war es die makellose Melange aus Nu Metal und Pop, aus dröhnenden Gitarren und Geschrei, das sich schließlich in Wohlgefallen auflöst – der hundertprozentige Hit. Danach gab’s wahrscheinlich ausnahmsweise mal ein Glas Champagner. Zu den melodiösen Songs für die Charts – natürlich mit ordentlich Streichern -gehört auch „Breaking The Habit“, bei dem Shinoda einen ersten Schritt in eine andere Richtungwagt- und sein Leben in knappen drei Minuten ändert. Zumindest hat er es vor: „I don’t know what’s worth fighting for/Or why I have to scream/ But now I have some clarity/ To show you what I mean/ I don’t know how I got this way/ I’ll never be alright/ So I’m breaking the habit tonight.“ Mit „Meteora“ sind Linkin Park allerdings noch einmal den alten Weg gegangen – eine Sackgasse wird der erst, wenn es besser nicht mehr geht Noch ist kein Ende in Sicht Ihr Antrieb? Bei, „Sobody’s Listening“ (ein Witz!) geben sie es zu: „I hate my rhymes, but I hate everyone eise’s more.“