Isolation Years – It’s Golden :: Stickman
So, nun bitte eine flauschige Decke aus dem Bauernschrank holen und im Kamin einen Scheit Holz nachlegen, denn es wird heimelig und warmherzig: „My story is a told one, a really out of date one. But everybody wants to teil theirs. No one’s gonna teil mine, about a day when the sun shines upon me and a dear friend of mine.“ Das zweite Album der Schweden Isolation Years beginnt wie eine der Geschichten, die man sich in abgelegenen Skihütten beim Punsch erzählt. Deutlich sieht man, wie der letzte Schnee glitzernd in der April-Sonne schmilzt, während Sänger Jakob Nyström „Let’s Step Aside“ intoniert: „Everybody had a hard year. And you and me we had a starving year. Little did we know that the douds were all gone.“ Isolation Years kommen aus einem kleinen Nest namens Sävar, irgendwo an der Nordküste. Ihre Musik gehört, wie sie selber sagen, allerdings eher dahin, „wo die amerikanische Wüste und die russische Taiga zusammentreffen“. Es ist ein freundlicher Bastard aus Folk und Rock, der den Song feiert, mit kernigen, halbakustischen Arrangements und leidenschaftlichem Elan. Dass Isolation Years oft und lange mit The (International) Noise Conspiracy auf Tour waren, könnte auf eine falsche Spur führen: Beide Bands kommen aus der gleichen Gegend und sind schon lange miteinander befreundet. „It’s Golden“ setzt im Unterschied zu TINC aber weniger auf Rebellion, sondern eher auf eine behagliche Beschreibung des Status quo. Die fünf Schweden sind offensichtlich recht zufrieden mit dem Leben.
Manchmal scheint es, als würden sie sich an ihren eigenen Songs wärmen und dabei nachdenklich die Hände reiben. Kein Wunder: „It’s Golden“ hat tatsächlich einen hohen Brennwert und strahlt dabei so etwas wie aufrichtige Schönheit aus. Die kleinen Dinge sind hier so groß und bedeutend, wie „Three Minute Convert“, das zauberhafte Duett von Jakob Nyström und seiner kleinen Schwester. Eine Platte, so ehrlich und hilfreich wie ein treuer alter Volvo.