Cursive – The Ugly Organ :: Alternativen von Maik Brüggemeyer
Vor zwei Monaten noch stand hier an gleicher Stelle die Besprechung zum wundervollen „Black Out“von Tim Kashers Band The Good Life, und nun hat selbiger mit seiner Hauptband Cursive schon wieder ein Album fertiggestellt. Auch auf “ The Ugly Organ“laufen einem wieder alte Bekannte aus Omaha, Nebraska über den Weg: Ted Stevens von Lullaby For The Working Class gehört zur Band, Conor Oberst und andere Teilzeitmitglieder der Bright Eyes singen, spielen und produzieren mit. „The Ugly Organ“ zeigt Kasher ungleich härter und kompromissloser als auf den Popspielereien bei The Good Life, doch sein Popgespür bahnt sich auch hier seinen Weg, und natürlich klingt er auch hier wieder wie The Cures Robert Smith, nur denkt man hier eher an „Pornography“denn an „Bloodflowers“. Neben harten Gitarren bestimmt vor allem Gretta Cohns Cello den Sound der Stücke. Von Bombast bis Kammermusik ist alles drauf auf “ The Ugly Organ“. Wieder scheint dem Album ein loses Konzept zugrunde zu liegen, die Songs sind konstruiert wie Dramolette, inklusive Regieanweisungen. Und wieder dreht sich alles um das Songschreiber-Ich: „l’m writing songs to entertain/ But these people… they just want pain.“ Ein egozentrisches, intensives, nervtötendes, verspieltes Album. „There are things far too dark to comprehend/ Sleep on it one more night my sad old friend.“ (saddle creek/ Efa)