11. Randy Newman – Bad Love :: Die 100 besten Alben
Jedes Jahr wurde eine seiner Filmmusiken, einer seiner Filmsongs für den Oscar nominiert, doch seit „Faust“, dem weniger erfolgreichen Musical, hatte Randy Newman nichts mehr auf Platte gebannt. Die Firma Warner Bros, bei der er seit seiner Debüt-LP unter fertrag war, hatte ihn verabschiedet, und so erschien „Bad Love“ erstaunlichwerweise bei Dream Works und wurde von Mitchell Froom und Tchad Blake anstelle des alten Duos Lenny Waronker und Russ Titelman aufgenommen. Natürlich ist es trotzdem eine reine Newman-Platte: „My Country“ erzählt vom Glück des Daheimseins und den Segen und Schrecken der Familie, „Shame“ ist eine Gala-Nummer über einen alternden Bock, der seine junge Geliebte zurückholen will, „I’m Dead (But I Don’t Know It)“ ist eine gnadenlos lustige Selbstparodie wie auch eine Persiflage auf die Musikindustrie. Wenn die gewitzten, großzügigen Arrangements schweigen und Randy allein zu Haus ist, erschüttern schlichte Lieder des Abschieds wie „Every Time It Rains“, „I Miss You“ und „Going Home“. Der große Spötter ging noch einmal auf Tournee, saß bei Harald Schmidt am Piano und fühlte sich wie stets nicht wohl.