Jazz :: von Klaus von Seckendorff

Enders Room – Monolith

Enders heißt Johannes und ist jener Saxofonist aus Weilheim, der zu Notwist so gut passt wie in Jazzclubs. Elektronik setzt er intensiv und doch dezent ein für Rhythmen und Klangbearbeitung. Nicht weniger wichtig sind „akustische Gäste“ wie Wolfgang Muthspiel (g) und Sängerin Rebekka Bakken. Und jene Pop-Qualitäten, die elf sanft avantgardistische „Monolithen“ zu Ohrwürmern werden lassen. (enja/soulfood) 4,0

Keith Jarrett – Always Let Me Go

Ein Jahr nach „Inside Out“ setzt der Pianist mit Gary Peacock und Jack DeJohnette noch konsequenter auf freies Zusammenspiel. Introvertierte Ruhe, Verbundenheit mit Folk und Gospel, aber eben auch ungezähmte Experimentierlaune: Im 20. Jahr macht Keith Jarretts Trio live in Tokio deutlich, wie wenig es auf Standards angewiesen ist. (ECM/universal) 4,0

Jacky Terrasson – Smile Wie bei ‚A Paris’taucht französisches Liedgut auf nicht zum Improvisationsvehikel degradiert. Obwohl der Pianist Jazz-Evergreens rhythmisch gewitzt auf mischt, geht sein Trio liebevoll-diszipliniert um mit Funk, Jazzstandards und Charlie Chaplin. (Bluenote/emi) 4,0

Marilyn Mazur – All The Birds

Auch wenn gelegentlich Esoterik durchbricht, konnte dem Fusionjazz kaum Besseres passieren, als dass eine Dänin, deren Schlagzeugspiel schon Miles Davis begeisterte, sich als Jazzpar-Preisträgerin Gäste wünschen durfte wie Palle Mikkelborg (tp). Ihre eigene Band Future Song ist mit Musikern wie Hans Ulrik (sax) oder Audun Kleive (d) so opulent bestückt wie diese Doppel-CD mit Songs. (STUNT/sunnymoon) 3,5

Tobias Sjögren

Pikant, wenn sunterm eigenen Namen als Titel so stark an Pat Metheny erinnert: harmonisch, vom Sound her, in der Vorliebe fürs Hymnische. Wichtiger ist Sjögrens Talent fürs Metheny-Genre: Wie er mit Streichern Atmosphäre schafft, das versöhnt mit arger Sentimentalität. (Q-RlOUS) 3,0

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