Mr. Deeds, Regie: Steven Brill :: (Start 1.8.)
Wer Amerika wirklich voll und ganz verstehen will, muss auch den Erfolg von Adam Sandler einbeziehen. Kein Komiker ist in seinen Mitteln derart beschränkt, ja er scheint überhaupt keinen eigenen Witz zu haben. Das tumbe Unverständnis seiner Proleten und Provinzdeppen ist festgewachsen in einem mongoloiden, Mitleid erregenden Gesicht, in dem sich jene Hinterwäldler erkennen, die sich von der Elite in den Metropolen benachteiligt und missverstanden fühlen. Für die reaktionäre Romantik, dass in der Provinz alles besser ist, musste nun das Remake von Frank Capras „Mr. Deeds geht in die Stadt“ herhalten. Als gutmütiger Pizzeriabetreiber und grottenschlechter Postkartenpoet einer Kleinstadt erbt Sandler einen milliardenschweren Medien-Konzern in New York. Dort, im Hort des Bösen und der Verschwörungen, wird er von Anwälten und Aktionären getäuscht und mit Hilfe der Reporterin Pam (Winona Ryder) quotenträchtig blamiert. Das Staunen und die hemdsärmlige Unbeholfenheit, wie damals Gary Cooper anrührend den reinen Toren zeigte, ist einem derben Klamauk aus Flegeleien und Prügel gewichen. Wenn Sandler zurückschlägt, wird Bush sich kräftig amüsieren.