Soul Caughing – Lust In Phaze/ The Best Of :: RHINO/WARNER BROTHERS
RHINO/WARNER BROTHERS Zwischen Mantra und Minimalismus – Avantgarde aus Nen> York Sie waren ein höchst eigenwilliges Quartett, eines, das sich allen landläufigen Kategorisierungen entzog. Yuval Gabay, der Drummer, spielte eigentlich nur rim shats auf seiner Snare, Sebastian Steinberg zupfte einen stoischen Standbass, der Sampling-Guru Mark de Gli Antoni steuerte Überraschendes bei, das oftmals wie nicht aus dieser Welt klang, und Sänger/Gitarrist Mike Doughty schrummeltemeist auf einer Akustischen und erzählte mit seiner Nichtstimme Geschichten vom „Bus To Beelzebub“, vom „Blueeyed Devil“ oder von der „Buddha Rhubarb Butter“. – Ein faszinierendes Gebräu. Gegründet wurde die Band 1992 von Mike Doughty, einem Musikkritiker, der sich nachts als Türsteher des New Yorker Jazzclubs „The Knitting Factoty“ ein paar Dollar hinzuverdiente. Der musikalische Autodidakt suchte sich drei talentierte Musiker, und dann fragte er seinen Chef, ob mit seiner Band Soul Coughing nicht auch mal in dem Club auftreten dürfe. Er durfte, seine Mantra-ähnlichen Gesänge kamen beim Publikum an, und kurz darauf meldeten sich auch die Plattenfirmen. 1994 erschien dann das Debütalbum ,Jiuby Vroom“, auf dem manche Kritiker – nicht zu Unrecht -Anklänge an Can vernahmen. Zwei Jahre später folgte ,JmsistibIeBliss“ und nach einer weiteren zweijährigen Pause dann „El Oso“, bis sich die Band anno 2000 schließlich auflöste. Doughty erklärte, man habe mit den drei Alben alles gesagt, was man zu sagen hätte und startete eine Solokarriere. Auf 20 Tracks präsentiert „Lust In Phaze“ die Highlights der drei Alben, und es ist ein reines Vergnügen, den minimalistischen Ausflügen der Band in unbekannte aurale Gefilde zu folgen. Hier versucht sich keiner mit nervigen Solos zu profilieren, hier ist alles abgespeckt bis auf das Essenzielle. Das ist allemal genug – und gut! JÖRG GOLDEN