The Association – Anthology: Weicheier oder etwa doch geniale Vorreiter des Psychedelic-Sound? :: RHINO/WEA

Vielleicht waren’s ja die Titel ihrer Monster-Hits „Windy“ (windig) und „Cherish“ (schätzen), die The Association in unseren Breiten stets zur lauwarmen Luschen-Combo werden ließen. Doch vielleicht waren es ja auch die oft oberpeinlichen Anzüge und die grotesk misslungenen Kopien britischer Mop-Tbp-Frisuren. Egal: In deutschen Landen wurde das Sextett aus L. A. stets auf dem Niveau singender Gebrauchtwagen-Dealer gehandelt. Dabei galten The Association in den Staaten schon Mitte der sechziger Jahre als Pioniere der Pop- und Psychedelic-Bewegung.

Diesen Ruf festigte die Band, allen Unkenrufen bezüglich Optik zum Trotz, im Juli ’66 mit dem US-Top 10-Hit „Along Comes Mary“. Was dann gleich die amerikanischen Moralhüter auf den Plan brachte, denn die wähnten hinter der inbrünstig besungenen Mary eine Eloge auf Marihuana.

Ein Redakteur des amerikanischen „Teen Magazine“ schrieb anno ’66 enthusiasmiert auf die Cover-Rückseite von „And Then…“: „The Association sind die erste Show-Rock-Gruppe unserer Zeit – das heißt: Sie spielen den Blues ‚bluesiger‘ als die Rolling Stones, härteren Hardrock als die Raiders und ursprünglichere Folkmusik als das Kingston Trio.“ Naja.

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