Short cuts :: VON WOLFGANG DOEBELING

The CooperTempie Clause

See This Through And Leave

(MORNING/BMG)

Eklektizismus a go go vom Sextett aus Reading. Rock’s rieh tapestry, kühn verlegt auf einer Debüt-LP! Floydianische Ambitionen und beatleske Simplizität, Oasis, Electronica und AltCountry. Look dad, was wir schon alles können. Beachtlich, Kids, beachtlich. Die Concrete-Noise-CoIlage „555-4823“ hättet ihr uns ersparen können, aber „Film Maker“ rockt famos, „Amber“ könnte Noel Gallagher kaum besser, und „Murder Song“ ist so morbid wie melodisch erhaben. Auch das Spektrum der Songthemen ist gewagt gefächert Music-Biz-Debifitäten, rechte Gewalt, Euthanasie. Zuviel auf einmal. Gut, dass die Vinyl-Ausgabe als 7inchSingles-Box kommt. One track at a thne. 3,5

The Pachinko Faxe

Claustrophobia And Other Joys

(SIREENA/FENN)

Zerrissen und nur als Summe fragmentarischer, teils lohnender, teils dubioser Tracks zu verstehendes Konvolut aus alternativen Takes, Live-Kostproben und angejahrten Dance-Mixes vom kunstbeflissenen Rolf Kirschbaum und seinen Fake-Musikanten. Avantgarde light. Fans von David Byrne könnten Gefallen daran finden.2,0

WovenHand

WovenHand iglitterhouse) „I am nothing without bis ghost widiin“, so beginnt „The Good Hand“, der erste Track. Und er endet mit den Wirten: „How great thou art.“ The gospel aecording to David Eugene Edwards, in der Hauptberufung Teufelsaustreiber bei 16 Horsepower, hier als Sonst unter dem Moniker Woven Hand. Keine Bange, dies bt nicht das Ende der Band. Tatsächlich arbeitet das Trio bereits am Nachfolger von „SecretSouth „. Edwards brauchte lediglich ein Oudet für überschüssige Song-Ideen, die leiser eintreten und subtiler gewirkt sind als Horsepower-Purgatorien. Die Worte indes sind dieselben. Blood, darkness, suffering, prayer. Faszinierend, wie Bill Withers‘ „Ain’t No Sunshine“ in diesem Halbdunkel eine ganz neue, sinistre Bedeutung gewinnt, 3,0

TheTexicans

TheTexicans imusic Network) Eine ganze Palette traditioneller Rock-Spielarten durchpflügt dieses Quintett aus El Paso, Texas. Mal sind sie die Brandos, dann die Outlaws, mal setzt es eine Breitseite Stoner-Gitarren, dann wird harmonisiert fast wie einst bei Poco. Live sicher noch zünftiger. 2,5

Gallon How Muchls The World?

(ULFTONE/EDEL CONTRAIRE)

Martin Gallop ist Kanadier und hat zwischen Toronto und Oldenburg zehn Songs aufgenommen, an der Oberfläche leichter, melodiöser Pop, darunter aber oft gebrochen: „Take a photograph of you/ Hang it up in the dark room of my mind/ Some of them may seem obscene to you/ But baby, believe me my love is blind.“ Hat Zukunft. 2,5

Maria Solheim

Barefoot

(STRANGEWAYS/INDIGO)

Der Title-Track scheint den Cranberries Konkurrenz machen zu wollen, doch hat das Debüt-Album der Norwegerin durchaus mehr zu bieten. Das angstvolle „Blue Painting“ etwa oder das Runaway-Drama „The Last Waltz“, alles ein wenig zu verhuscht arrangiert und zu klinisch produziert, aber mit feinem Gespür für Zwischentöne verfasst und gesungen. 2,5

Themasomcs

The Masonic Machine Turns On You

(VINYL JAPAN

Proto-britischer Garagen-Rock mit Sixties-Erdung. Gleich der erste Cut, „I’ve Only Got Myself To Blame“, scheint direkt aus dem Übungskeller der Kinks zu kommen, circa 1964, während Jesse Turner“ Bo Diddley belehnt und „The Galloping Gobiin“ die Shadows, freilich ohne die Finesse der Fender-Götter. Was nicht zuletzt an der rudimentären Besetzung des Trios liegt. Und natürlich an der adäquat rotzigen Produktion, die keine Wünsche nach Overspill offenlässt. 3,0

The Montesas

HipsvilleTeenParty (k»mik»2E) Die Montesas sind die „Anti-Beades“. Steht so im Presse-Info der Trash-Band um den Katalanen Marcel Bontempi. Und meint, dass der Montesas-Beat zwar wie jener der frühen Fab Four um Rock VRoll zentriert, um Twist und Hully Gully und laute Gitarren, aber eben nie geschliffen und auf Masse getrimmt wurde. Odeti bewahre, auf Klasse. 2,0 HumblePie Back On Track (Sanctuaryi Steve Marriott ist tot und Peter Frampton mit Bill Wyman’s Rhydim Kings ausgelastet. Was Bassist Greg Ridley und Drummer Jerry Shirley freilich nicht davon abhielt, Humble Pie wieder auferstehen zu lassen. Mit den Gitarristen Bobby Tench und Dave Colwell. Und mit einem reichlich ordinären Album aus Blues-Rock und Rock-Blues. Ohne nennenswertes Song-MateriaL Zoot Money, der es eigentlich besser wissen musste, bearbeitet die 88 Tasten. „As Safe As Yesterday h“ hieß 1969 die erste LP der „Supergroup“, selbstironisch. Die Ironie ging verloren, und irgendwo blieben auch Stil und Kreativität auf der Strecke. Traurig. *l/2

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates