Judy Henske – Judy Henske & High Flying Bird :: ELEKTRA/TIS

Judy Henske Judy Henske & High Flying Bird ELEKTRA/TIS Wilde Dame aus der Provinz singt berückend Blues, Jazz und Fallt Diese Dame passte eigentlich nicht in das artist rooster von Elektra-Boss Jac Holzman. Aussehen tat sie zwar wie Mary Roos, aber wenn sie sang, dann kriegten selbst die Bessie Smith-Fans feuchte Augen. Henske stammte aus einem erzkatolischen Kaff namens Chippewa Falls in Wisconsin, ging dort brav zur Schule, hörte daheim aber heimlich Jazz und Folk – und sang zu den Platten, die sie sich über eine Mailorder-Firma bestellt hatte. Ende der Fünfziger wagte sie den Schritt ins verruchte Hollywood, trat dort in einem Club namens „Unicorn“ auf, wo sie dem späteren Zappa-Manager Herb Cohen auffiel, der sofort seinen Freund Holzman alarmierte. So ein Energiebündel, das derbe Spaße mit einer solch unter die Haut gehenden Stimme vorzutragen wusste, verlangte nach einem Plattenvertrag. Zwar hatte Henske vor dem Elektra-Deal schon einige LP-Billigheimer aufgenommen, doch erst mit ihrem ’63-Elektra-Debüt ,Judy Henske“ konnte sie zu wahrer Größe auflaufen und ihreerstaunliche Mixtur von Jazz, Folk und Blues zu Gehör bringen. Nur sechs Monate später folgte dann Judy zweites und letztes Album für Elektra,“tfigA FlyingBird“. Hier ist die wilde Dame aus der Provinz etwas ruhiger und folkiger geworden, aber ihre Hoagy Carmichael- und Shel Silverstein-Interpretationen klingen dafür umso intensiver. JÖRG GOLDEN

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