Josh Rouse – Under Cold Blue Stars: Noch immer auf der Suche nach dem perfekten Song – leider vergeblich :: RYKO/ZOMBA

Erinnert sich noch jemand an Josh Rouse? Vermutlich nicht, denn sein Debütalbum „Dresscd Up Like Nebraska“ war zwar eine Songwriter-Platte, aber so unaufgeregt, dass man nicht besonders lange darüber nachdachte, wer denn dieser pausbäckige Junge aus Nebraska wohl eigentlich war. Der Nachfolger „Home“ war schon ein,ja: kleines Meisterwerk des Pop schmissig, gefällig und dabei so glatt, dass es problemlos in die Gehörgänge ging, es blieb allerdings auch nicht so sonderlich viel hängen.

Nun ein neuer Versuch auf dem Weg zum perfekten Song. Ein Konzeptalbum soll es sein, aber das stört nicht weiter. Der Opener „Nothing Gives Me Pleasure“ hört sich an wie ein „Home“-Outtake, der Sound ist der gleiche, aber man weiß auch, warum es das Stück nicht auf das Album geschafft hat, „Miracle“ ist da schon besser, aber auch noch zu nah am V0rgängeralbum. Die Platte beginnt ganz unterschwellig zu langweilen.

Besser wird’s erst mit dem sechsten Song: die feine Ballade „Ugly Stories“ ist zwar auch etwas glatt geraten, aber doch der bei weitem beste Song bis dahin. Der Rocker „Feelin‘ No Pain“ schert dann zumindest ein bisschen aus dem bewährten Soundschema aus.

Die besten Songs kommen ganz am Ende: Endlich geht Rouse etwas reduzierter zu Werke. Besonders „Women And Men“, wohl bisher sein schönster und anrührendster Song, und „The Whole Night Through“ zeigen, wie gut die Songs sind, wenn sie nicht hinter all zu gefälligen Arrangements verschwinden.

„Under Cold Blue Stars“ scheint ein Album des Übergangs zu sein, und am Ende ist man sich sicher: Rouse ist auf dem richtigen Weg.

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