INXS – Shine Like It Does – The Anthology
Im eigenen Land schon Stars mit ein paar Synthiepop-Singles, die damals mehr als nur ein wenig von Depeche Mode „inspiriert“ waren, brachte es die australische Band zu internationalem Renommee, als sich Andrew Harris und Michael Hutchence überlegten, dass man langsam nicht mehr Songs für das Dancefloor-Publikum schreiben sollte und statt dessen auf ein paar Ideen zurückgreifen könnte, mit denen Jagger/Richards in den späteren 70er Jahren so erfolgreich waren. Mit „What You Need“ und „Shine Like It Does“ entwickelten sie jene Erfolgsformel, die sie für das folgende Album „Kick“ noch perfektionierten.
Tatsächlich wurden sie mit ihrem Stones-„Ersatz“ eine Zeitlang erfolgreicher als die Glimmer Twins – von ihrem sicher besten Album, „Kick“, verkauften sie doppelt so viele LPs wie die Stones von „Steel IVheels“, und in der Klatschpresse mutmaßte man damals, dass Hutchence dem Sangeskollegen Jagger demnächst den Rang als Sex-Idol ablaufen könnte. Fast schon plagiatsverdächtig – purer Stones-Klau -war „Suicide Blonde“. Und cleverer als „Disappear“ kann man Stadion-Hymne kaum maßschneidern.
„Shine Like It Does“ dokumentiert Aufstieg und Fall von INXS – eine lange Karriere auf zwei CDs komprimiert. Elegantly Wasted.