Russell Smith – Russell Smith

Memphis-Sound, Laid-back und Storytelling -1982 kein Erfolg

Um 1982/83 war in Europa kein Platz für Russell Smith – zwischen Bucks Fizz und der Goombay Dance Band, zwischen Nicole, Kajagoogoo und ähnlichen Appetithappen. Das ausgezeichnete, stimmlich intensive Solo-Debüt des Ex-Frontmanns der Amazing Rhythm Aces: unerwünscht Da halfen keine Co-Musikanten wie Pete Carr, Joe Osborne, James Hooker oder Barry Beckett; da halfen weder eine makellose Muscle-Shoals-Produktion noch überdurchschnittliche Fusion-Songs, die nahezu perfekt Memphis-Sound, Storytelling und Laid-back-Atmosphäre kombinierten. Dass Smith in jener Zeit mit Frankie Miller (als Klasse-Songschreiber noch heute unterschätzt) und Willy DeVille zu tun hatte – auch das ist auf „Russell Smith“ dann und wann (und obendrein angenehm) zu hören.

Stellenweise haarscharf am immer gleichen Midtempo-Schmus eines Bob Seger oder Chris Rea kratzend, lenkt Smith stets zur richtigen Zeit gegen und wechselt – etwa mit „Our Lady Of The Blues“ oder „Southern Music“ gekonnt die Richtung. Drei Extra-Tracks (die Single-Titel „Honky Tonk Freeway“, „Where Did We Go Right“, „Hesitation“) runden eine Veröffentlichung ab, die aus der letzten Woche stammen könnte. Daran ändert selbst der radiofreundliche und darum gezielt schlichter gestrickte Opener „Your Eyes“nichts.

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