Suck My Dick

Für „Die Unberiihrbare“, ein auch künstlerisch bewegendes Porträt seiner Mutter, der Schriftstellerin Gisela Eisner, hatte Roehler den Deutschen Filmpreis und sogar eine Oscar-Nominierung erhalten. Seine groteske Satire über männliche Verlustängste, Statussymbole einer uniformen Gesellschaft und die hippen Phrasen der Kulturbetriebler (so wollen wir das jedenfalls mal deuten) aber ist voll in die Hose gegangen. Bestsellerautor Dr. Jekyll (Edgar Selge) erklärt seinem Psychiater (WolfgangJoop), sein Romanheld und Alter ego Mr. Hyde (Ralf Richter) würde ein Eigenleben entwickeln. Die Psychose wird leibhaftig, als die blonde Fotokünstlerin und bezaubernde Fee Jeanny (Katja Flint) ihm seinen Riesenschwanz wegzaubert und Hyde damit zum Sexsymbol ausstaffiert. Die Ironie hinter der Psychosprache der Pseudointellektuellen ist gänzlich humorfrei, die Schauspielerleistung erschütternd, die Sinnkrisen-Farce im Dekor der Sechziger selbst Kunstmist und unfassbarer Schwachsinn. Mach dich frei, sei Frau, sind wir blöd, oder was? Ist Jekyll das Alter ego Roehlers? Hat er Peniskomplexe? Hält er sich für den Besten?

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