pulpseparations
„It“ (1983)
Im Jahr der Smiths, als deren erste Singles begeisterten, quälte sichjarvis Cockers erste Besetzung durch ein eklektisches Programm, dessen Dilettantismus noch immer amüsiert. Die pathetischen Oden „My üghthouse“ und „Wishful Thinking“ sowie die Piano-Ballade „Bhie Girls“ sind bemüht und erinnern an Scott Walker, die Spieldosen-Arrangements erinnern an Schüler-Bands. Putzig. 2,0
„Freaks“ (1987)
Cocker studierte erst mal Kunst in London – und es half: Der Gesang ist verbessert, die Instrumentierung versierter, das Songwriting erheblich elaborierter. Allmählich entwickelt sich ein Stil – und das Morbide hält Einzug: In „Being Followed Home“ und „They Suffocate At Night“ überrascht Cocker als romantischer, neo-viktorianischer Schauermärchenerzähler,3,0
„Separations“ (1992) Ein Schritt nach vorn – zurück: In der langen Zeit seit „Freaks“ hatten Pulp die Elektronik entdeckt, die gerade aus der Mode gekommen war. Zugleich hatte Jarvis den Jarvis-Kiekser kultiviert und das tiefstimmige Crooning. Leider sind die Arrangements katastrophal und die Songs mit Ausnahmen wie „Don’t You Want Me Anymore“ unausgegoren, wo nicht bizarr,2,0
„His ‚N‘ Hers“ (1994)
Sinn für Dramatik hatte Cocker immer: „His ’n‘ Hers war der entscheidende Sprung in letzter Minute. Mit dem Vertrag bei Island gelang Pulp der große Wurf: überdrehte, aber unwiderstehliche Keyboard-Kreisel und Glamour im Übermaß. „Joyriders“, „Lipgloss“ „Acrylic Afternoons“ beschwören das Schwüle, „Happy Endings“ und „Someone Like The Moon“ das Schwülstige.4,0
„Different Class“ (1995)
Alltag und Neurose: Mit der besten britischen Platte jenes Jahres gelingt Cocker sein apodiktisches Statement. Er feiert Außenseitertum und Randständigkeit, experimentiert mit Drogen, tanzt in der „Disco 2000″ und untersucht den Ybyeurismus in JPencil Skirt“, „I Spy“ und „Underwear“. Fast nur Hits und die atemnehmenden Songs „Something Changed“ und „Live Bed Show“. 5,0
„This Is Hardcore“ (1998)
Artsyfartsy. Nach gebührender Pause hat „This Is Hardcore“ die Ausmaße einer Doppel-LP (es gibt auch Vinyl!). Der Titelsong ist ein Heim-Porno mit großartigem Loop und angemessener Dramaturgie, „TV Movie“, „Help The Aged“ und „A Little Soul“ sind Sozial-Erzählungen, und „Sylvia“, „Glory Days“ und „The Day After The Revolution“ bringen den fünften Stern. 5,0