Clem Snide – The Ghost Of Fashion
The record you are about to listen to is intended to make you feel less lonely“, schreiben Clem Snide auf ihrer Website. So unwahrscheinlich und inead das auch klingen mag – es stimmt
Wer die schiefzahnige Bittersüße des Vorgängers „Your Farorite Music“ zu schätzen wusste, der weiß um die wohltuenden Kräfte dieser seltsamen kleinen Band aus NYC.
Dass ihr neuer, dritter Longplayer nicht an dessen berückende Dichte heranreicht, ließe sich aus seiner Oberflächenstruktur schließen, wäre aber gewissermaßen ein Fehlschluss. „The Ghost Of Fashion“ ist schlicht eine andere Platte derselben Band. Die Arrangements sind es, die Eef Barzelays wie gehabt übetdurchschnitdiche, countryeske Songs hier so anders klingen lassen. Deutlicher, lauter, rockiger. Und doch nichts, was man unter lauter Rockmusik oder Indie-Mainstream versteht. Nein, hier ist eine Kauzigkeit am Werk, die nicht aufKommerz, doch auf Zeitlosigkeit hofft.
Traditionen von Motown und britischem Sixties-Soul laufen durch die einfachen, effektiven Bläsersätze, leichte Reminiszenzen an Bacharachs Amerika schwirren durch fleckige Harmoniefolgen, Cello und Keyboard wälzen sich begeistert durch vollmundige Major-7-Interludes, während Texter Eef seine Netze webt.
„I don’t want to know me better!“ bittet er, fühlt sich wie „Elvis longing for his long lost twin“ oder ein „ice cube in your mouth melting away“ und liegt seiner first love, einer Steaks bratenden „Joan Jett Of Arc“, zu Füßen. Die Art und Weise, in der er das tut, legt weibliche Fans um die Mitte 20 nahe, die bei Clem Snide-Konzerten Gleiches tun – und zwar zu Barzelays Füssen.