Embrace – If You ve Never Been

Die Rock-Songs von Embrace waren nie ihre Stärke. Ein paar gute waren darunter, meistens Klopfer zum Mitgrölen, die zuweilen sogar klangen wie Oasis-Outtakes. Über eine Single wie „Hooligan“ hat man sich geärgert, weil man wusste, dass weitaus besseres Material vorhanden war. Es waren und sind die immer etwas an The Verve gemahnenden Schmachtfetzen – wie „My Weakness Is None Of Your Business“ – oder hymnische Midtempo-Songs wie „Ybu’re Not Alone“, die die McNamara-Brüdern meisterhaft beherrschen.

Und nun ist „If You’re Never Been“ ein Album mit nur einem einzigen echten Rock-Song geworden! In einem Rutsch kann man es durchhören und muss dabei nicht mal an Richard Ashcroft denken. Im Gegenteil: Bei „If bu’ve Never Been In Love With Anything“ tröten die Trompeten vergnügt zu niedlichen Beach Boys-Reminiszenzen. Nicht ein Hauch von Schwermut. Es fehlen auch nicht die Festgesänge: So etwas wie „Wonder“ oder „Make It Last“ schreiben Embrace inzwischen mit traumwandlerischer Sicherheit und nicht ohne bestimmte Koordinaten zu beachten: Das Lied soll ins Herz treffen, klingen soll es immer ein bisschen wie eine schon bekannte Embrace-Nummer – und am Schluss setzen die Streicher sowie (wichtig!) ein „Na-na-na“ oder „La-lala“-Chor ein.

Übrigens haben Embrace den Hang zum Epischen auch diesmal nicht abgelegt. Was nicht weiter ins Gewicht fällt, solange dabei ein solch gelungener, wenngleich etwas überladener Schlusspunkt wie „Satellites“ herauskommt. So viel Pomp muss sein.

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