Kinks – BBC Sessions 1964-1977
Vergleichbarer Jubel durfte zuletzt bei den Sender-Ausgrabungen der Who angestimmt werden. Über 20 Mal traten Ray Davies dC Co. im genannten Zeitraum für die BBC an, aus Bergen von Aufnahmen wurden die vorliegenden 35 Titel herausgefiltert.
Niemand muss Klang-Brei wie „Live At The Kelvin Hall“ befürchten, die Kinks waren nie zuvor authentischer zu hören mit einem herrlich rumpelnden Drummer Mick Avory, der für Studioaufnahmen gern durch Session-Asse ersetzt wurde.
Die Kopplung hat nichts von einer plumpen Reihung erprobter Hits; es sind vielmehr LP-Tracks, Single-B-Seiten oder bislang nicht auf Tonträgern veröffentlichte Titel, die dieser Doppel-CD ihre Klasse bescheren. Highlights: „Love Me Till The Sun Shines“, „Harry Rag“, „This Strange Effect“. Nicht zu vergessen die Inhalte der Mini-Interviews und Dave Davies Vorschul-Stimmlage.
Kleiner Wermutstropfen sind überflüssige Doppelungen („Money Talks“, „Skin And Bone“) – unverständlich bei der existierenden Materialmenge. Gut möglich jedoch, dass da noch mehr kommen wird, darum Titel zurückgehalten wurden. Extralob für die ganz hervorragende Dokumentation im hochinformativen, detailversessenen Booklet.
Wenn der Schein nicht trügt, dann werden zumindest noch die 80er Jahre der Kinks aus den Archiven gekramt.