Pat MacDonald – Degrees Of Gone
Draußen. Verreist Verschollen. Verloren. Weg. Tot Vergessen. „Degrees Of Gone“. Das Nichts und das Bisschen. „Im out of drugs and Fm out of wine/ No more tears and no more to pine for.“
Wie schon 1999 „Begging Her Graces“, hat auch das neue Album von Pat MacDonald ein Konzept, ohne ein Konzeptalbum zu sein: Die Schläge, die das Leben austeilt, die uns straucheln lassen beim Versuch, es zu leben. Eine Lektion in ,Jaws Of Life“, wie man sie überlebt und womöglich profitiert. MacDonald, der das als Teil des Menüs begreift, ergeht sich weder im lustvollen Sezieren einer privaten Psychologie des Schmerzes noch flüchtet er in den Sarkasmus. Der Mann ist am Leben und will es auch sein.
Wieder hat John Parish (eels, PJ Harvey) produziert und viel gespielt, und die Streicher der notorischen Inchtabokatables finden hier eine bessere Bestimmung. Reiner Luxus, aber schön. „No One’s Daddy“ wäre ein Stones-Cover von Polly Harvey, der geisterhafte Rock’n’Roll von „Baby Love“ eine T-Bone-Burnett-Kopie und „The Other Side“ Roy Harper, hätte Pat nicht selbst genug Persönlichkeit
Sein Gesang schafft Nähe statt peinliches Berührtsein, der Schlagzeug-Sound ist exquisites Rumpeln und das bisschen Elektronik nichts anderes als reiner, sauberer Un-Purismus. authentisch und ehrenhaft nicht erst seit eben.
Schließlich hat der Mann sich schon Mitte der Achtziger geweigert, mit „The Future’s So Bright I Gotta Wear Shades“ den Welthit seines Elektro-Folk-Pop-Duos Timbuk 3 zu Werbezwecken herzugeben. Eher schliefe er wohl unter einer Brücke. Mit seiner Gitarre.