Short cuts

Lifehouse

No Name Face imoioü) Es ist vollbracht. Es gibt endlich einmal wieder ein richtig gutes Rockalbum aus Amerika, das sich nicht um Hipness schert und sich so erfreulich von all den Bizkits unterscheidet Jason Wade ist erst 20, singt aber wie Eddie Vedder im fortgeschrittenen Stadium und schreibt erstaunlich schlaue Songs. Wenn das Debüt schon so reif wirkt, wie wird sich diese Band dann erst in ein paar Jahren anhören? 2,0

John Hermann

Smilinq Assassin ( e p i t a p h ) Als Keyboarder bei Widespread Panic fühlte sich John ,Jojo“ Hermann unterfordert. Er wollte seine eigenen „cowboy chords“ schreiben und singen – und tatsächlich gelangen ihm entspannte Folksongs, die zwischen bluesy und beschwingt changieren – und nie so ausufern wie manche Panic-Jams.3,0

Thumb

3 (EMU Es ist nicht mehr viel übrig von der Crossover-Euphorie, die den Güterslohern vor vier Jahren zum Durchbruch verholten hat Trotzdem kämpfen Straight-Edger Claus Grabke und seine Freunde weiter – mit brachialem Metal, gewohnter Hatdcore-Attitüde und ein paar neuen Elektro-Sounds. Geschrien wird natürlich auch noch, meistens wie am Spieß, manchmal weniger enervierend. Songs wie „Fade Away“ deuten an, dass man wohl Tool nacheifern wollte, aber dann doch bei Clawfinger steckenblieb. 2,5

Jude

KingOTYe S terday« MAVERICK/WEA) Gestrig ist Jude Christodal bestimmt nicht, auch wenn er ausgerechnet Boy Georges JEverything I Own“ covert Seine eigenen Songs sind durchwegs lässiger Poprock, der gerne mit Klischees spielt In „Sit-Up“s zieht er zynisch über die gängigen Rockstar-Träume her, in „I Will Not Die“ trotzt er der Trauen Ein breites Spektrum, unprätentiös vorgetragen. 3,5

Blackmores Nigtit

FiresAtMidnight (SPV) Schön ist das nicht. Es ist zwar ehrenhaft, dass Ritchie Blackmore erkannt hat, dass man ab einem gewissen Alter nicht mehr richtig rocken kann, ohne albern zu wirken. Aber muss es gleich Renaissance-Musik sein, die immer kitschiger wird? Gattin Candice Night wagt sich auch noch an „The Times They Are A-Changing“, das gar nichts mehr von Dylans Kompromisslosigkeit hat, sondern nur noch Schlager ist Eine Sünde. 1,0

Josh Joplin Group

UsefulMusic iepic/sonvi So hätten Live klingen können, wenn sie sich für weniger Pathos und mehr Bodenhaftung entschieden hätten. Josh Joplin (nicht verwandt) geht es nicht ums Stadion, sondern um bezaubernde Melodien und kleine Geschichten aus der Mitte Amerikas, die er allemal kantiger als sein Produzent Shawn Mullins vorträgt Ausbaufähig. 3,0

Robert Palmer

Live At The Apollo (eagle rec.) Man weiß nicht, was das jetzt soll. Der Mitschnitt eines Konzerts von 1988 – angeblich bisher nicht veröffentlicht, weil Palmer keine Zeit hatte, sich darum zu kümmern. Was hat er bloß getan in den vergangenen Jahren? Immerhin sind Klassiker wie Johnny & Mary“ nicht unnötig verändert worden, der Sound ist einwandfrei und das Publikum nicht zu laut1,5

Andrew Coleman

Everything Was Beautiful, And Nothing Hurt (THRILl JOCKEY) Eigentlich wollte Andrew Coleman immer Jazz machen, aber am Computer Musik herzustellen, die live improvisiert weiden sollte, war ihm doch zu paradox. Also suchte er Auswege, Umwege und Abwegiges und fand jetzt endlich sein Ziel:

„Orange music nennt er die Ambient-Klänge, die sanft vor sich hin wabern und immer wieder von treibenden Beats unterbrochen werden. Man kann förmlich hören, dass diese Grooves auf einem Boot entstanden sind.3,0

Hot Water Music

AFlightAndACrash (Epitaph) Die Stimmen von Chuck Ragan und Chris Wollard gehen immer noch durch Mark und Bein, aber man kann sich daran gewöhnen. Dann fällt einem erst auf, wie prägnant der Punkrock des Florida-Quartetts ist und mit welcher Kraft jeder einzelne Song vorangetrieben wird – ohne dabei nach Schwerstarbeit zu klingen. Auch eine Art von Kunst 3,0

Berend

Frühes Frühstück (o r b i t ) Mit dem Duo Paula macht der Berliner Kitsch-Pop, solo sollte es „Country-Pop“ werden. Tatsächlich ist es eher Deutschrock, mit Schrammelgitarren und einer leicht gequälten Stimme, die vom schweren Alltag und auch mal vom Urlaub erzählt Es gibt Aufregenderes. 2,5

Uly Frost

Lunamarium (nettwerk) Mod in Frankreich, Jazzerin in New Orleans, Lounge-Sängerin in Kanada -Uly Frost ist überall zu Hause und mag auch ihren Musikstil nicht eingrenzen. Zurzeit liebt sie Easy-Listening-Pop mit poetischem Anspruch, singt mal englisch, mal französisch und immer mit einer Engelsstimme, der man allerdings zu Recht nicht ganz traut: „Don’t look into Lil/s eyesl sheil take you to heaven and sheil drop you by the wayside.“ Vorsicht vor dem Vamp! 3,0

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates