Dion – BornToBeWithYou

Der große Cover-Sticker mit kollektivem Presse-Jubel wäre gar nicht nötig gewesen. Wer „Ohr frei“ meldet, hört ganz zwangsläufig, was für ein definitiver Spät-Hammer der Rock’n’Roll-Koryphäe („The Wanderer“) hier 1975 gelungen ist.

Dion DiMucci, ungerechtfertigt selten im Kreise von Chuck, Jerry Lee, Fats, Buddy und Elvis erwähnt, hat breitwandigstes Top-Material von Autoren wie Goffin/King, Mann/Weil, Jeff Barry und Don Robertson verarbeitet: durchweg Kriechspur-Klassiker der Handelsklasse A. Und wo diese Namen auftauchen, ist ein anderer Name ist nicht weit: Phil Spector. Der Weltmeister des Pompösen war in Über-Form, als er diese Produktion seiner eigenen Bestenliste einverleibte – und zwar ganz weit oben. Alles bollert, wummert, ölt und wabert, dass es eine Wonne ist.

Das dieser CD als Bonus angehängte „Ämi/ieört“-Album von 1936 (3,0, ohne Spector-Beteiligung), solide und ordentlich, stört hier eigentlich nur. Oder auch nicht: Selten wurde auf diese Weise deutlich, welchen Midas touch Spector hatte. Empfehlung: Track 10 & 20 wegdrücken, im verbleibenden Rest verzückt ersaufen.

BERND MATHEJA

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